Doch zuerst musste mal das Wetter mitspielen, denn zur „Saisoneröffnung“ am Frühlingsanfang schien es so unberechenbar, dass nur 5 Leute mit ihren Maschinen am Treffpunkt waren.
Doch die waren reinste Sonntagskinder ...äh –fahrer, denn schon halb 12 kam in Darmstadt die Sonne raus und das Fahren machte so viel Spaß, dass wir doppelt so weit kamen, wie eigentlich geplant. Von einem kurzen Regenschauer haben wir uns bei mir zu Hause erholt und unterwegs gab es gleich mehrere Kaffee/Cola/Bier-Pausen.
Respekt vor der Leistung von Solexmike, der an unsere (abgewandelte) 50 km Tour noch locker 30 für An- und Rückfahrt mit seinem 5000er dranhängte. Da wurde es sicher auf dem Rückweg recht frisch um die Nase.
Richtig sommerlich war’s dann am Sonntag darauf.
Da waren wir 12 an der Zahl, fast so viele Frauen, wie Männer und der jüngste gerade mal 16 Jahre alt.
Die Mathildenhöhe war natürlich eines der touristischen Highlights unserer Sightseeing-Tour. Auf dem Hochzeitsturm verschafften wir uns erst mal einen Überblick und von oben präsentierte sich die Stadt im strahlenden Sonnenschein.
Darmstadt ist wirklich die Jugendstil-Metropole Deutschlands.
Unsere Tour streifte noch viele Darmstädter Sehenswürdigkeiten, doch es sollte keine rein touristische Stadtrundfahrt werden:
Es wurden auch Plätze angefahren, die für mich persönlich von Bedeutung sind und so drehten wir eine Ehrenrunde auf dem Hof des ehemaligen VeloSoleX-Service Hinz.
Die Darmstädter Gastronomie hatte sich noch nicht so richtig auf den überraschenden Frühlingsausbruch eingestellt und so wurde unsere Kaffeepause in einem Straßenkaffee zur Geduldsprobe.
Nun kamen wir mit meinem Zeitplan etwas in Verzug. Zur Freude aller wurden daraufhin einige geplante Stopps gestrichen und größere Abschnitte gefahren.
Am Hundertwasserhaus „Waldspirale“ musste die rote 3800er unseres Mannheimer Solexfreundes erst mal ein bisschen saniert werden, denn ganz so original und unverbastelt, wie es beim Kauf erschien, ist das VeloSoleX dann leider doch nicht.
Na gut, so wurde eben vereinbart, sich mal zu einem Darmstadt-Mannheimer Bastelwochenende zu treffen…
Mit wieder hergestelltem Bremsvermögen fuhren wir durch die Innenstadt und Alle mussten meine Ausführungen zur Stadtgeschichte und Entwicklung Darmstadts über sich ergehen lassen. So ist das nun mal bei einer Stadtrundfahrt!
Am Viktoriaplatz, mit seinen Wohnhäusern in sehenswerter gründerzeitlicher Architektur, haben wir dann erst mal eine Gruppe snobistischer Boule-Spieler aufgemischt, indem wir ihr Terrain mit unseren Maschinen okkupierten.
Seelenverwandtschaft unter Frankophilen ist also nicht unbedingt vorauszusetzen, vor allem wenn man sich gegenseitig die Schau stiehlt.
Nach einem Zwischenstop bei Juttas Eltern im alten Ortskern von Bessungen (seit 1888 Stadtteil Darmstadts) ging’s dann endlich Richtung Biergarten.
Astrid war kurz vorm Ziel im wahrsten Sinne des Wortes geplättet und ihr gelbes CombatWombat musste die letzten Meter mit dem Auto nachkommen.
Dafür ließ dann leider auch im legendären Darmstädter Biergarten die Versorgungslage so manchen Wunsch offen, aber am Ende gab’s doch noch Worscht.
Bernhard hat seine Worscht und einen leichten Sonnenbrand, Wombat hat nen Platten, Solexmike noch 15 Kilometer vor sich und Marcel, unser Jüngster, hat einen praktischen Eindruck davon gewonnen, was ältere Herrschaften denn bewegt, ihr Herz einer Französin Namens VeloSoleX zu schenken.
